Zu Beginn der 2000er Jahre gab es eine wahrhafte Renaissance des Absinthes. Losgetreten wurde dieser Boom in England, als einige findige Geschäftsleute, tschechischen Absinthe importierten. Auch in Spanien gab es seit je her Absinthe, aber die Qualitäten waren eher schlicht. Es war die Zeit, als Meinungsmacher in Internetforen aktiv waren. Vor allem in den USA war man heiß auf das grüne Kultgetränk der Belle Epoque. Sicherlich spielten auch die Hollywood Verfilmungen von Francis Ford Coppolas „Dracula“ und „From Hell“ mit Johnny Depp eine große Rolle. Während die Absintheszene in Dracula poetisch, schöner kaum sein könnte, bescherte die Szene in From Hell zahlreichen Absinthehändlern jahrelange Mühe, um etwaige Missverständnisse auszuräumen. In Frankreich dauerte es eine Weile, aber irgendwann einmal gab es auch in Paris, Pontarlier, Antibes, Lyon und La Rochelle spezielle Absintheläden. Für echte Enthusiasten war Vert d’Absinthe in Paris immer die Nummer 1, denn der Betreiber Luc Rodriguez verstand es sehr gut, auf die Wünsche der Kundschaft einzugehen.
Ab 2004 reproduzierte der Amerikaner Ted Breaux historische Absinthe in der Distillerie Combier. Damit setzte er den Standard für authentischen Absinthe. In der Schweiz produzieren wir mit Oliver Matter die Absinthe Duplais und Absinthe Brevans Serie, die ebenfalls diesem Standard entsprechen. In Frankreich war es Luc Rodriguez, der mit der Absinthe Parisienne Serie ebenso Produkte auf diesem Niveau auf den Markt brachte. Die winzig kleinen Auflagen von Absinthe Belle Amie, Absinthe Desiree, Absinthe Minette und Absinthe Rubis, werden seither in kompromissloser Qualität von Pernot und Devoille produziert. La Coquette und Absinthe Soixante Cinq waren von Anfang an etwas größer dimensioniert und durchgängig erhältlich.