Anis
Mit dem Verbot des Absinthes zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Frankreich auch Anisspirituosen verboten, da sie dem Absinthe recht ähnlich waren. Niemand versuchte das Absintheverbot aufzuheben, aber die Nachfrage nach etwas Ähnlichem - einem Anis oder Pastis war wahrscheinlich so groß, daß sich der Französische Gesetzgeber 1922 dazu entschied, das Verbot von Anisspirituosen aufzuheben. Bis 1951 wurde die Alkoholstärke in verschiedenen Stufen reglementiert. Seit dieser Zeit dürfen Anisspirituosen in Frankreich maximal 45% vol. Alc. enthalten. Der Ursprung des Begriffs Pastis lässt sich etwa als Persiflage oder Nachahmung übersetzen. Ein deutlicher Hinweis darauf, daß man eigentlich nicht auf Absinthe verzichten wollte.
Qualitativ kann man zwischen den aus synthetischen Ölen, Zucker und Farbstoff hergestellten Industrieprodukten und den artisanal aus grünem Anis destillierten Produkten unterscheiden. Meist unpopulär in Deutschland ist Sternanis (Illicium Verum), da er wesentlich mehr Anethole enthält und nicht so elegant ist wie grüner Anis (Pimpinella Anisum).